NORBERT BRETZ
STELLT SICH VOR

WIE WÜRDE DEIN LEBEN OHNE DAS UNTERNEHMEN BRETZ AUSSEHEN? WIE HATTEST DU DIR DEIN LEBEN VORGESTELLT?

Als Schüler und Student experimentierte ich sehr ausgiebig in meinem Fotolabor: Mein Berufsziel war Fotograf. Mein Studium hat mich jedoch zum Produktmanager und meine intensiven Praktika eher zum Kontakter oder Medienberater in einer Werbeagentur ausgebildet.

Während meiner Weltreise dagegen, konnte ich mir sehr gut den Beruf Tauchbasisleiter vorstellen

Aber alles kam anders als mich ein Brief von meinem Bruder auf Tahiti erreichte. Starke Tradition kann eine gewisse Zugkraft entwickeln: In einer Hängematte auf dem schönsten Campingplatz von Bora-Bora entschied ich mich, dem Ruf meines Bruders nach Gensingen zu folgen und das Traditionsunternehmen von Grund auf umzugestalten.

1965

geboren in Rheinhessen

1986 – 1991

BWL-Studium
Universität Köln,
Schwerpunkt Marketing
N. I. H. E. Dublin,
International Marketing

Dongowski & Simon
Werbeagentur, Stuttgart

Baums, Mang & Zimmermann
Werbeagentur, Düsseldorf

Bassett Upholstery Yorkton
N. C., USA

1991 – 1992

364 Tage Backpacker Mexiko, Guatemala, Südsee, Neuseeland, Australien

seit 1992

Bretz fulltime
und gelegentliche Ausbrüche in die weite Welt

FILM LIEBLINGS…

GENRE: Independent, Roadmovies

REGISSEUR: Jim Jarmusch

FILM: Dawn by law

LITERATUR

BIOGRAPHIEN: von Wolf Biermann, Alice Schwarzer oder Elon Musk

COMEDY: von Marc Uwe Kling, Horst Evers oder Bastian Bielendorfer

ROMANE: von Paul Auster, Ian Mc Ewan, Frank Goosen, Thommie Bayer, Philippe Dijan oder Andrea de Carlo

WIE KNÜPFT IHR HEUTE AN DIE TRADITION AN? WOBEI STELLT IHR SIE AUF DEN KOPF?

Unsere Tradition ruht auf 3 Säulen: auf dem rheinhessischen Standort Gensingen, auf einer innovativ ausgelebten Polstertradition und auf dem Geschick, herausforderndes , manchmal provozierendes Design in Erfolge umzumünzen. Wir widerstehen der Versuchung, unsere Produktion nach Osten zu verlagern, wir bauen lieber das Know-How, die Kunst unseres Handwerks Jahr für Jahr weiter aus. Und – das mag paradox klingen – wir folgen unserer 122 jährigen Tradition, der DNA von Bretz, wenn wir das Unternehmen und seine Designstrategie hin und wieder auf den Kopf stellen. Unsere heute legendäre Erfolgsikone CLOUD 7 ist hierfür typisch. Wir beschlossen vor 12 Jahren, den rechten Winkel hinter uns zu lassen. Und wir suchten eine supersofte Polsterung, die sich besser denn je an das individuelle Sitzbedürfnis anpasst – nichts anderes also als das bequemste Sofa der Welt. Viele sagen, dass uns das mit Bravour gelungen ist.

Bretz darf nie zu gewöhnlich sein, sondern muß faszinieren. Marken orientieren wie Sterne; holt man sie vom Himmel, so verblasst ihr Glanz

KANNST DU SCHON ETWAS ZUR NÄCHSTEN KOLLEKTION VERRATEN?

Es ist nicht unser Job, den Leuten das zu geben, was sie wollen, sondern etwas, was sie sich nicht einmal im Traum vorstellen können.

WAS IST FÜR DICH WICHTIG? WORAUF BIST DU STOLZ?

Auf den German Brand Award GOLD 2017. Er zeichnet uns für die langjährige Markenführung aus. Dieser Punkt war für mich immer der Wichtigste um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Durch meine Ausbildung und externe Erfahrungen habe ich die Wichtigkeit der Markenbildung erkannt und über 20 Jahre konsequent verfolgt. Ich achte darauf, daß möglichst alle Maßnahmen von der Marke abgeleitet werden. Eine konsequent gelebte Markenführung hilft dabei, dem Kunden zu zeigen, wer wir sind, was wir bieten und ihn genau dort zu erreichen, wo er uns braucht. Kontinuität und Konsequenz sind dabei nicht immer einfach, wenn der Bretz Kunde Veränderung, Erneuerung und Überraschendes erwartet.

DER BRETZ CLAIM TRÄGT DEN NAMEN TRUE CHARACTERS. IST ES EINE EINLADUNG, BEI DER EINRICHTUNG MUTIG ZU SEIN UND FARBE ZU BEKENNEN?

Es ist eine Einladung, auch hingegen des common consents mutig zu sein, seinen echten Charakter zu zeigen und somit auch seinen echten Charakter nach Hause zu holen. Ein Zuhause ist kein Showroom oder Hotel; es sollte von den Leidenschaften und Vorlieben seiner Bewohner erzählen.

WELCHES SOFA STEHT BEI DIR ZUHAUSE?

Napali! Inspiriert von einer der schönsten Küste der Welt auf Kauai, haben wir das Modell Napali entworfen. Dies erinnert mich an die Schönheit der Natur, grenzenlose Freiheit, meine Backpacker-Weltreise und die empfundene Lebensfreude direkt nach dem Studium. Forever young! So spontan und vielseitig ich als Backpacker sein durfte, so vielseitig ist auch Napali, denn die Module lassen sich immer wieder neu anordnen.

WOFÜR BEGEISTERST DU DICH NEBEN MÖBELN?

Da ich in den Siebzigern und Anfang der Achtziger aufgewachsen und entsprechend viel und lange gereist bin, ist mein Denken global und mein Geschmack eher multikulturell. Ich bin ein neugieriger und sich gerne wundernder Mensch. Ich lerne gerne neue Perspektiven und Sichtweisen kennen. Inspiration gewinne ich im Kino, im Tanztheater, in Kunstausstellungen und – happenings in den unterschiedlichsten Städten. Ebenso in Büchern und auch auf vielen Reisen – zuletzt durch die Westfjords Islands.

WELCHER ORT WAR BISHER DER SCHÖNSTE FÜR DICH?

Die Südseeinsel Aitutaki ist ein farbenprächtiges Erlebnis, wie man es sich nicht eindrucksvoller wünschen kann. Ob Palmen, Strand, Lagune, Rundumblick vom Hügel, Schnorcheln oder Tauchen: mit unglaublichen Farbspielen am frühen Vormittag oder späten Nachmittag. Ein atemberaubendes Meisterwerk der Natur.

Die großflächigen, expressiven Drip Paintings von Jackson Pollock sowie seine Art des Action Paintings haben mich immer sehr beeindruckt. Seine Arbeiten waren vollkommen frei. Sie kannten keine Grenzen und scheinen allen Zwängen zu entkommen.

KUNST LIEBLINGS…

STIL: Action-Painting, Graffity Art, abstrakte Kunst

KÜNSTLER: Jackson Pollock & Gerhard Richter („leuchtende Farbigkeit und differenzierte, vielschichtige Kompositionen, die mit Pinsel, Spachtel, Rakel und Messer in mehreren Schichten aus Ölfarbe aufgebaut wurden; die lange Erfahrung von Gerhard Richter– auch in der Einbeziehung des Zufalls in den Entstehungsprozess – führte zu detailreichen und äußerst komplexen Kompositionen. Das Auge kann sich in den Schichten der Farben verlieren.“)