125 Jahre Bretz

125 Jahre deutsche Manufaktur

125 Jahre – das ist in der Möbelbranche eine absolute Rarität. Es gibt vielleicht eine Handvoll Marken, die so alt und noch dazu durchgehend familiengeführt sind. Und wohl keine hat eine so radikale Verwandlung durchgemacht wie Bretz:

125 Jahre deutsche Manufaktur

IM STETIGEN WANDEL BEGRIFFEN

Vom Massenmöbelhersteller zur kleinen feinen Manufaktur, vom soliden Standard zu edlen und zugleich unverwechselbaren Polstermöbeln. Sie sind so ausladend wie bequem, oft unorthodox in der Form, immer mit Samt bezogen und bunt wie Paradiesvögel – „True Characters“ eben. Und die Menschen dahinter sind es auch: Individualisten voller Energie, Ehrgeiz und Eigensinn. Nur deshalb konnte sich Bretz einerseits ständig verändern und sich doch selbst treu bleiben.

125 Jahre deutsche Manufaktur
125 Jahre deutsche Manufaktur

EINE GESCHICHTE VON MUT UND EIGENSINN

Schon Firmengründer Johann Bretz hatte seinen eigenen Kopf. 1895 gründete er seine eigene erste Fabrik. Bretz war geboren

Damals noch Drahtgeflecht-Fabrik für Zäune und später Matratzen, erweiterete Sohn Alexander das Sortiment wiederum um den Posten Polstermöbel und erhöhte somit die Zahl der Mitarbeiter auf immerhin 100 Beschäftigte. Kurz danach allerding ein herber Schlag für die Manufaktur: Der 2. Weltkrieg forderte seinen Tribut. Das gesamte Werksgelände lag in Schutt und Asche! Doch Alexander Bretz ließ das Unternehmen, mit viel Unternehmergeist und Mut, wie den Phönix aus der Asche auferstehen. Damals Mitte der 70er Jahre hatte das Unternehmen dann seine Blütezeit: Bretz war der größte Arbeitgeber der Region. Unter anderem auch ein Verdienst von Karl-Fritz Bretz  und seinen Geschwistern, die dem Vater beim Wiederaufbau halfen!

NACH DEM 2.WELTKRIEG MUSSTE DAS WERK AUS DEM NICHTS NEU AUFGEBAUT WERDEN

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IN DEN 70ER JAHREN STAND DIE FIRMA BRETZ IN IHRER BLÜTEZEIT

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IN DEN 80ER JAHREN KAM DER NEUSTART

Karl-Fritz Bretz, die dritten Generation, erlebte nicht nur die Blütezeit Mitte der 1970er-Jahre, als das Unternehmen 1600 Mitarbeiter hatte, sondern auch den Niedergang durch Ölpreiskrise, Rezession und den glücklosen Zukauf einer weiteren Firma.  1986 musste er in die Insolvenz gehen. Doch schon im Jahr darauf gründete er die Firma mit fünf ehemaligen Mitarbeitern neu. Er bat seine Söhne um Unterstützung – und leitete damit eine neue Ära ein.

DIE PARADIESVÖGEL SIND GELANDET…

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„Eigentlich war es total bekloppt“, sagt Norbert Bretz über die Entscheidung, 1992 gemeinsam mit seinem Bruder Hartmut Bretz die Firma zu retten. Der Vater hatte sie darum gebeten, und sie sagten zu, obwohl sie längst weg waren aus Gensingen und ihr eigenes Leben führten. Immerhin waren sie beide mit den Möbeln und der Firma aufgewachsen, auch mit dem Familiensinn und dem Verantwortungsgefühl gegenüber der Region, deren wichtigster Arbeitgeber Bretz gewesen war. Und, natürlich, auch Ehrgeiz hat eine Rolle gespielt, „es hat uns einfach gereizt“.

Doch Norbert und Hartmut Bretz, diese Paradiesvögel, hatten keine Lust den Mainstream zu bedienen. Weg mit dem Nierentisch, weg mit dem steifen Sofa der „guten Stube“, Gelsenkirchener Barock? Geh mir fort! Sie setzten auf Sofas und Sessel, die mit ihren weichen Konturen, großen Sitztiefen und starken Farben irgendwie nach Comic, Spaß und Keith Haring aussahen. „Das hat uns eben gefallen“, sagt Norbert Bretz.

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Als sich jedoch die Billigkopien aus Osteuropa häuften, machten die Brüder das Unternehmen zu dem, was es heute ist: Einer Luxusmarke, die konsequent die Übertreibung kultiviert – extragroß, extrafarbig, extravagant – und damit weltweit erfolgreich und unverwechselbar ist.

QUE SERA SERA, WHATEVER WILL BE, WILL BE…

Rund 90 Leute arbeiten heute wieder in Gensingen, es gibt neben Shop-in- Shop Konzepten u.a. 6 eigene und 9 händlerbetriebene Brandstores und einen Exportanteil von 40 Prozent. Und dieses Potenzial soll ausgebaut werden. Seit Oktober 2018 steht nun schon die fünfte Generation an der Spitze des Unternehmens. Carolin Kutzera hat ihren Vater Hartmut Bretz abgelöst und führt das Unternehmen zusammen mit ihrem Onkel Norbert Bretz selbstbewusst in die Zukunft!

Sie weiß: Der Slogan „Say no to normal“, sollte keine leere Worthülse sein, sondern ist auch in Zukunft noch der gestalterische Leitfaden des Unternehmens: Ausgefallenes Design kann nur dann funktionieren, wenn auch die Verarbeitung mithalten kann. Bei jedem neuen Entwurf laufen Näherinnen und Polsterer zu Hochform auf, und wer die weitläufigen Werkshallen in Gensingen besucht, versteht sofort, wie sehr sich hier Design und Handwerk bedingen – und wieviel Knowhow da im Verborgeneren steckt.

SCHLIESSLICH HATTEN WIR 125 JAHRE ZEIT UNSER HANDWERK UND UNSERE EXPERTIESE IM THEMA SAMTBEZÜGE ZU PERFEKTIONIEREN

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SAMT UND (BE-)SONDERS

Seit 2015 verabschiedete sich die Marke aus ethischen Gründen vom Leder und verwendet ausschließlich hochwertigste Velours‘ als Bezugsstoffe. Es gibt wohl keine andere Möbelmarke, die so viel Erfahrung mit dem edlen, widerstandsfähigen aber oft auch widerspenstigen Material hat.

Wie man es durch Faltungen und Steppungen in Bewegung hält und das Schillern seiner Oberfläche durch Kurven und Kanten hervorkitzelt, versteht niemand besser als die Experten aus Gensingen. Vielleicht, weil sie ihm genau das lassen, was sie selbst haben: Einen eigenen Charakter.

In unserem Produktionsfilm erhaltet ihr Eindrücke, wie die bunten Charaktere von Bretz in liebevoller Handarbeit entstehen

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